Mittwoch 18:55 Uhr - Gefahrstoffeinsatz in Hahausen

Am Mittwoch Abend wurde unsere Messleitkomponente zusammen mit der Spür- und Messkomponente zu einem Gefahrstoffeinsatz nach Hahausen alarmiert. In einem Wohngebäude im Ort wurde ein stechender Gasgeruch wahrgenommen.

 

 

Nach kurzer Anfahrt waren wir  mit dem Messleitfahrzeug sowie dem MTW vor Ort. Nach erster Rundumerkundung wurden Trupps unter Atemschutz mit Messtechnik zu weiteren Erkundungsmaßnahmen in den Keller des Gebäudes vor geschickt.

 

Neben den Messleitkomponenten aus Bornhausen waren die Komponenten aus Bad Harzburg sowie Buntenbock vor Ort. Des weiteren waren 4 weitere Spür- und Messfeuerwehren alarmiert die im Bereitstellungsraum in Standby standen. Diese mussten jedoch nicht mehr zum Einsatz kommen.

 

 

Hier der offizielle Bericht des Kreisfeuerwehr Goslar dazu:

 

GEFAHRSTOFFEINSATZ IN HAHAUSEN

Am Mittwoch , den 23. Oktober 2019 wurde der Kreisbrandmeister um 18:37 Uhr vom Gemeindebrandmeister der Samtgemeinde Lutter, Bernd Kerwien über einen bevorstehenden Einsatz in Hahausen informiert.

In einem Wohngebäude in Hahausen wurde durch die Bewohner ein stechender Gasgeruch bemerkt.

Der daraufhin verständigte Gasversorger konnte keinen Erdgasaustritt feststellen, er empfahl aber die Feuerwehr zu alarmieren.

 

Kurz danach wurden die Feuerwehr Hahausen und die Mess- und Spürfeuerwehren zusammen mit der Kreismessleitung des Landkreises Goslar zur Einsatzstelle beordert. Es folgten anschließend umfangreiche Erkundungen im und am Gebäude.

 

Dabei hatten Messtrupps mit dem Photoionisationsdetektor (PID) keine EX Gefahr, 20 Vol.% Sauerstoff und kein Schwefelwasserstoffgemisch festgestellt.

Allerdings hatte das PID einen unbekannten, auf Kohlenwasserstoffe basierenden, Gefahrstoff detektiert.

 

Erste Vermutungen, dass es sich um Gerüche handeln könnte die mit einer hinter dem Gebäude liegenden Baustelle im Zusammenhang stehen könnten, bewahrheiteten sich nicht. Zu diesem Zweck wurde auch der Inhaber der dort tätigen Baufirma zur Einsatzstelle gerufen.

 

Nach dem Eintreffen des Fachberaters CBRN von der Kreisfeuerwehr wurden die Kellerräume anschließend eingehend von Atemschutztrupps untersucht und dabei wurde zuerst ein altes Gefäß mit einer gefährlichen Substanz geborgen und ins Freie gebracht. Auch ein ehemaliger Heizöllagertank wurde untersucht.

Aber weder das Gefahrstoffgebinde noch der Heizöltank waren die Geruchsemittenten.

Nach einer weiteren Suche wurde danach ein Gefahrstoffgebinde gefunden, welches offensichtlich im Bodenbereich durch Korrosion undicht geworden war. Dieses Gefäß konnte nach genauerer Untersuchung, nachdem es ins Freie verbracht worden war, als Ursache des Geruchs ermittelt werden.

 

Neben dem undichten Gefäß wurde auch Bodenmaterial aus dem Keller aufgenommen, welches mit dem Stoff durchtränkt war und danach ins Freie gebracht. Es erfolgte anschließend eine Recherche nach den Inhaltsstoffen des undichten Behälters. Der im Behälter befindliche Stoff ist schon seit vielen Jahren in Deutschland nicht mehr auf dem Markt.

 

Auf Empfehlung des Kreisbrandmeisters wurde der Samtgemeindebürgermeister zur Einsatzstelle gerufen und im Anschluss fand eine gemeinsame Lagebesprechung im Feuerwehrhaus Hahausen statt, dabei wurden die weiteren zu veranlassenden Maßnahmen besprochen.

 

Gegen 22:00 Uhr wurde die Einsatzstelle stückweise geräumt. Zuvor hatte ein Atemschutztrupp die Verschlusssicherheit des Gebäudes wiederhergestellt und einige persönliche Gegenstände der betroffenen Hausbewohner für diese aus dem Gebäude geholt. Danach wurde das Grundstück gesperrt.

 

Der Einsatz wurde durch die zuerst alarmierte Ortsfeuerwehr Hahausen nach der GAMS-Regel (Gefahr erkennen, Absperrmaßnahmen durchführen, Menschenrettung einleiten und Spezialkräfte anfordern) vorschriftsmäßig abgearbeitet. Die Zusammenarbeit mit den Verwaltungsebenen, den eingesetzten Feuerwehren, dem DRK und dem Regelrettungsdienst hat ebenfalls wieder gut und reibungslos funktioniert.

 

Links: ~

Text: Thomas Kiehne, stellv. Gruppenführer III. Gruppe und Pressebericht Kreisfeuerwehr Goslar

Bilder: 1x Kreisfeuerwehr Goslar und 2x Einsatzdokumentation Feuerwehr Bornhausen, 2019